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Dienstag, 4. Oktober 2011

"Wann fingen die Gedanken an?"
"Ich weiß es nicht. Sie waren einfach da. Von einem auf den anderen Tag"
Der Arzt schaut auf einen Zettel der vor ihm liegt.
"Beschreibe diese Gedanken. Kannst du das?"
Ich schaue auf meine Hände.
"Nein"
"Versuche es"
"Ich will nicht"
"Ich soll Ihnen Helfen. Sie brauchen Hilfe. Beschreiben sie diese Gedanken"
"Ich fühle mich wertlos. Manchmal fühle ich mich leer. Als hätte ich nicht einmal Organe. Als wäre ich einfach nur eine leere Hülle, die gleich in sich zusammenfällt. Manchmal aber schmerzt alles. Ich kann nicht schlafen, weil mir alles weh tut. Die Gedanken kreisen nur um Tod und Blut. Ich sehe keine Hoffnung mehr. Aber die habe ich sowieso schon vor langer Zeit verloren. Ich will dann einfach nicht mehr...."
[...]
"Darf ich deine Arme und Beine sehen?"
"NEIN"
"Wieso?"
"Weil das meins ist. Weil das mein kleines Geheimnis ist."
[...]
"Wie fühlst du dich im Moment"
Der Raum ist schlich gehalten. Typisch Arztpraxis.
"Leer. Einfach nur leer. Sie rauben mich aus. Saugen alles heraus. Alles was ich über Jahre verschwiegen habe"
....

Das Gespräch ging noch ewig weiter. Es war im Dezember. Der "Text" ist von diesem Tag.

nicht ich

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